Introibo Ad Altare Dei

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Epistola (2 Cor. 4, 1-6 u. 15-18)

Lectio Epistolæ beati Pauli Apostoli ad Corinthios. Fratres: Habentes administrationem juxta quod misericordiam consecuti sumus, non deficimus, sed abdicamus occulta dedecoris, non ambulantes in astutia, neque adulterantes verbum Dei, sed in manifestatione veritatis commendantes nosmetipsos ad omnem conscientiam hominum coram Deo. Quod si etiam opertum est Evangelium nostrum: in iis, qui pereunt, est opertum: in quibus Deus hujus sæculi excæcavit mentes infidelium, ut non fulgeat illis illuminatio Evangelii gloræ Christi, qui est imago Dei. Non enim nosmetipsos prædicamus, sed Jesum Christum, Dominum nostrum: nos autem servos vestros per Jesum: quoniam Deus, qui dixit de tenebris lucem splendescere, ipse illuxit in cordibus nostris ad illuminationem scientiæ claritatis Dei, in facie Christi Jesu. Omnia enim propter vos: ut gratia abundans, per multos in gratiarum actione, abundet in gloriam Dei. Propter quod non deficimus: sed licet is, qui foris est, noster homo corrumpatur: tamen is, qui intus est, renovatur de die in diem. Id enim, quod in præsenti est momentaneum et leve tribulationis nostræ, supra modum in sublimitate æternum gloriæ pondus operatur in nobis, non contemplantibus nobis, quæ videntur, sed quæ non videntur. Quæ enim videntur, temporalia sunt: quæ autem non videntur, æterna sunt.

Brüder! Da wir dieses Amt innehaben infolge des Erbarmens, das uns zuteil wurde, verzagen wir nicht. Vielmehr halten wir uns frei von schmachvollen Schlichen und gehen nicht mit Arglist vor, noch verfälschen wir das Gotteswort; nein, durch offene Verkündigung der Wahrheit empfehlen wir uns jedem menschlichen Gewissen vor Gottes Angesicht. Wenn nun aber unser Evangelium auch verhüllt ist, so ist es doch nur für jene verhüllt, die verloren gehen, für die Ungläubigen, deren Gedanken der Gott dieser Welt [der Satan] verblendet hat, damit ihnen nicht aufstrahle das Licht des Evangeliums von der Herrlichkeit Christi, der das Bild Gottes ist. Wir predigen nämlich nicht uns selbst, sondern Jesus Christus, unsern Herrn, uns aber [bekennen wir] als eure Diener um Jesu willen. Denn Gott, der sprach [1 Mos. 1, 3]: «Aufstrahlen soll Licht aus der Finsternis», hat es auch in unsern Herzen aufstrahlen lassen, damit wir das Licht der Erkenntnis der Herrlichkeit Gottes leuchten lassen, wie sie sich offenbart im Angesichte Christi Jesu. Alles geschieht ja euretwegen, damit die Gnade, durch die Danksagung vieler wachsend, zu desto größerer Verherrlichung Gottes diene. Daher verzagen wir nicht, sondern mag auch unser äußerer Mensch aufgerieben werden: der innere wird doch Tag für Tag erneuert. Denn unsere jetzige vorübergehende und leichte Trübsal erwirkt uns eine alle Maße übertreffende ewige Fülle von Herrlichkeit. Nur haben wir dabei nicht auf das Sichtbare, sondern auf das Unsichtbare zu schauen. Das Sichtbare nämlich ist zeitlich, das Unsichtbare aber ist ewig.



Abtei Mariawald
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