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Epistola (1 Cor. 7, 25-34)

Lectio Epistolæ beati Pauli Apostoli ad Corinthios. Fratres: De virginibus præceptum Domini non habeo: consilium autem do, tamquam misericordiam consecutus a Domino, ut sim fidelis. Existimo ergo hoc bonum esse propter instantem necessitatem, quoniam bonum est homini sic esse. Alligatus es uxori? noli quærere solutionem. Solutus es ab uxore? Noli quærere uxorem. Si autem acceperis uxorem, non peccasti. Et si nupserit virgo, non peccavit: tribulationem tamen carnis habebunt hujusmodi. Ego autem vobis parco. Hoc itaque dico, fratres: Tempus breve est: reliquum est, ut et qui habent uxores, tamquam non habentes sint; et qui flent, tamquam non flentes; et qui gaudent, tamquam non gaudentes; et qui emunt, tamquam non possidentes: et qui utuntur hoc mundo, tamquam non utantur; præterit enim figura hujus mundi. Volo autem vos sine sollicitudine esse. Qui sine uxore est, sollicitus est, quæ Domini sunt, quomodo placeat Deo. Qui autem cum uxore est, sollicitus est quæ sunt mundi, quomodo placeat uxori, et divisus est. Et mulier innupta, et virgo, cogitat quæ Domini sunt, ut sit sancta corpore, in spiritu: in Christo Jesu Domino nostro.

Brüder! Was die Jungfrauen angeht, so habe ich kein Gebot vom Herrn; einen Rat aber gebe ich als ein Mann, der, weil vom Herrn begnadet, ganz zuverlässig ist (der hl. Paulus zeigt, daß der jungfräuliche Stand als «Rat» vorzüglicher ist als der Ehestand). Ich halte also dafür, daß es in den gegenwärtigen Bedrängnissen gut ist, so [jungfräulich] zu bleiben, weil es überhaupt für den Menschen gut ist, so zu leben. Bist du an eine Frau gebunden, so suche keine Trennung; bist du aber ledig, so suche keine Frau. Aber auch wenn du heiratest, so sündigst du nicht, und wenn die Jungfrau heiratet, so sündigt sie nicht; doch irdische Drangsale haben solche, und davon möchte ich euch verschont wissen. Das aber sage ich, Brüder: Die Zeit ist kurz, deshalb sollen jene, die Frauen haben, leben, als hätten sie keine, und jene, die weinen, als weinten sie nicht, und jene, die sich freuen, als freuten sie sich nicht, und jene, die erwerben als besäßen sie nichts, und jene, die mit der Welt verkehren, als hätten sie nichts davon; denn die Gestalt dieser Welt vergeht. Ich wünsche, ihr wäret ohne Sorge. Der Unverheiratete ist besorgt um die Sache des Herrn, wie er Gott gefalle (deshalb macht der jungfräuliche Stand die Seele freier für Gott). Der Verheiratete ist besorgt um die Sache der Welt, wie er der Frau gefalle, und ist so geteilt. Eine unverheiratete Frau aber und eine Jungfrau ist auf die Sache des Herrn bedacht; sie will heilig sein an Leib und Seele: in Christus Jesus, unsrem Herrn.



Abtei Mariawald