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EINFÜHRUNG

Die i. Junii
In Festo
BB. Bernardi, Mariæ et Gratiæ
Martyrum
iij. Lect.



1. Juni
Fest der seligen Bernhard, Maria und Gratia
Martyrer
rot


Bernhard von Alzira (Ahmet ben Almanzor), Mönch der Zisterzienserabtei Poblet, Martyrer, Seliger, geboren um 1135 in Pintarrafes bei Carlet (Valencia), † am 23. (nach manchen 20. oder 22.) August 1180 in Alzira.

Ursprünglich trug Bernhard den Namen Ahmet und war der jüngere Sohn des maurischen Feudalherren Almanzor von Carlet in Spanien. Als Maure genoss Ahmet mit seinen drei Geschwistern Almanzor, Zaida und Zoraida eine islamische Erziehung. Er verbrachte einige Zeit am Hof des maurischen Königs in Valencia.

Als ihn dieser in einer diplomatischen Angelegenheit an den christlichen Königshof von Barcelona sandte, lernte Ahmet das Zisterzienserkloster Poblet kennen. Er beschloss, sich dort für einige Wochen zurückzuziehen. Die christliche Botschaft und das Leben der Mönche beeindruckten ihn sehr. Schließlich bat er, Christ werden und in das Kloster eintreten zu dürfen. Am 20. August 1156 empfing er die Taufe. Als Taufname erhielt er den Namen Bernhard: in Erinnerung an den erst wenige Jahre zuvor im Ruf der Heiligkeit verstorbenen Bernhard von Clairvaux. Kurz darauf trat er zudem in das Kloster Poblet ein.

Im Kloster war er einige Zeit lang Pförtner und verantwortlich für das Austeilen der Almosen. Ein besonderes Gebetsanliegen war ihm die Bekehrung seiner Angehörigen zum christlichen Glauben. Mit Erlaubnis des Abtes machte er sich schließlich in seine Heimat auf, um seine Angehörigen zu besuchen und ihnen vom christlichen Glauben zu erzählen. Er konnte eine seiner Tanten zum christlichen Glauben hinführen, außerdem seine beiden Schwestern Zaida und Zoraida. Aufgrund des englischen Grußes „Ave Maria, gratia plena“ erhielten seine beiden Schwestern die Taufnamen Maria und Gratia. Als Bernhard, Maria und Gratia ihren älteren Bruder Almanzor besuchten, verlangte Almanzor von seinen Geschwistern, zur islamischen Religion zurückzukehren. Weil sich die drei dagegen verwehrten, ließ ihr Bruder Almanzor sie nach Versprechen, Drohungen und Foltern grausam hinrichten. Dabei wurde dem an einem Baum festgebundenen Mönch Bernhard ein Nagel in die Stirn geschlagen. Seine Schwestern wurden kurz danach geköpft.

Als der christliche König Jaume I. («El Conqueridor») von Aragon im Zuge der Reconquista 1243 die Stadt Alzira in Besitz nahm, ließ er nach den Reliquien der Märtyrer Bernhard, Maria und Gratia suchen. Nachdem sie gefunden waren, ließ er sie in einem besonderen Grab bestatten und eine Kirche darüber errichten. Im Laufe der Geschichte wurden die drei Märtyrer sowohl als Selige als auch mit dem Prädikat «heilig» bezeichnet.

1725 gestattete die Ritenkongregation ein liturgisches Offizium zu Ehren der drei Märtyrer Bernhard, Maria und Gratia für ganz Valencia. In der Stadt Alzira gibt es seit Jahrhunderten ein ausgeprägtes Brauchtum um die drei seligen Märyrer. Außerdem halten die «Päpstliche Erzbruderschaft der hl. Patrone von Alzira Bernhard, Maria und Gratia» und das Zisterzienserkloster Poblet das Andenken an diese drei Märtyrer aufrecht. In Alzira wird der 23. Juli als Fest der seligen Märtyrer Bernhard, Maria und Gratia begangen, in der Zisterzienserabtei Poblet der 2. September als Hochfest. (Quelle: Pius Maurer, www. zisterzienserlexikon.de)

Das von den Gottesfeinden den Martyrern und in ihnen der heiligen Kirche angetane Unrecht geht uns tief zu Herzen. Deshalb rufen wir im Introitus um gerechte Vergeltung. Aber Lesung und Evangelium belehren uns: das Leiden des Christen hat einen tiefen Sinn: es führt zum Frieden (Lectio), zum Sieg und ewigen Leben (Evang.). Denn Gott will die Menschenseele durch Leiden läutern, wie man Gold im Feuerofen reinigt (Comm.).



Abtei Mariawald